Berichte September 2021

Wochenspiegel, 29. September 2021

Lebensretter gesucht

Bei einem HerzKreislauf-Stillstand zählt jede Minute. Eine Notfall-App soll Ersthelfer alarmieren, ehe der Rettungsdienst vor Ort sein kann.

REGION (FÖ). 60000 Menschen sterben jährlich bundesweit an einem Herz-Kreislauf-Stillstand - Todesursache Nummer eins im Land. "Die Überlebensrate nimmt ohne Maßnahmen pro Minute um etwa 10 Prozent ab", weiß Jesko Priewe, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes im Kreis Euskirchen. Um rasch und fachmännisch Hilfe leisten zu können, wurde die Initiative "Region aachen rettet" gegründet. Das Herzstück bildet ein smartphonebasiertes Alarmierungssystem für Ersthelfer. Dieses alarmiert bei einem Notfall Ersthelfer, die in der App registriert sind und sich räumlich am nächsten zum Notfallort befinden und damit noch vor Eintreffen des Rettungsdienstes mit der Erstversorgung beginnen können. "Ein Zeitgewinn, durch den die Überlebenschancen der Patienten deutlich steigen", weiß Dürens Landrat Wolfgang Spelthahn.

Die Einführung eines einheitlichen Alarmierungssystems für die Region aachen ermöglicht, dass Ersthelfer nicht nur an ihrem Wohnort Menschenleben retten können, sondern in der gesamten Region Aachen - mit ihren 1,3 Millionen Einwohnern in 46 Städten und Gemeinden. "Wir können Pendler einbinden und gerade im ländlichen Raum großmaschig alarmieren, damit tatsächlich jedem geholfen werden kann", so Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier.

"Eine junge Ersthelferin, die zufällig in der Nähe eines Notfalls war, konnte spontan helfen", weiß Euskirchens Landrat Markus Ramers. Sie war acht Minuten vor dem Rettungsdienst bei der Patientin, die trotz der Tatsache, dass sie sich an den Vorfall nicht erinnern kann, ihren Herz-Kreislauf-Stillstand schadlos überlebt hat.

Seit Februar könenn sich Ersthelfer in der Städteregion Aachen, der Stadt Aachen sowie den Kreisen Düren, Euskirchen und Heinsberg registrieren lassen. Und 3341 haben es bereits getan. 691 Mal wurden sie seither alarmiert und konnten 440 Mal aktiv Hilfe leisten. Ziel ist eine Ersthelfer-Kette von 10.000 Menschen vom Selfkant bis an die rheinland-pfälzische Grenze.

Bericht: FÖ, Wochenspiegel

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